Die „Besondere Leistungsfeststellung“ (BLF) wurde 2004 eingeführt, um Schüler*innen im Gymnasium die Möglichkeit zu geben, einen anerkannten Abschluss zu erreichen, selbst wenn sie die 12. Klasse später nicht bestehen. Wir Jungen Liberalen Thüringen begrüßen diese Idee als Sicherungsmaßnahme grundsätzlich, doch sehen wir erhebliche Mängel in der Umsetzung, die wir reformieren wollen.
Aktuell macht die BLF 50 % der Gesamtjahresnote im jeweiligen Fach aus. Wir halten diese Gewichtung für unverhältnismäßig, da eine einzelne Prüfung so einen enormen Einfluss auf das gesamte Schuljahr ausübt. Zudem stößt die BLF in anderen Bundesländern nur auf geringe Anerkennung, da sie als Abschluss nicht als vollwertiges Realschulniveau gilt. Diese Diskrepanz empfinden wir als unfair, weil Regelschüler*innen im Gegensatz dazu einen deutschlandweit anerkannten Realschulabschluss erhalten.
Die Jungen Liberalen Thüringen fordern daher eine Neugestaltung der BLF, um sowohl die Chancengleichheit als auch den Mehrwert dieses Abschlusses zu sichern:
Wir sind zudem überzeugt, dass eigenverantwortliche Schulen die besten Voraussetzungen für erfolgreiche Bildungswege schaffen. Schulen, die selbst über ihre Lernmethoden, Unterrichtsformen und die Gewichtung von Leistungsnachweisen entscheiden können, bieten eine deutlich bessere Grundlage für individuelle Förderung und eigenverantwortliches Lernen. Die Einführung einer gleichwertigen BLF-Prüfung ist also ein erster Schritt zu diesem Ideal.
Indem wir Schulen mehr Freiheit geben und den Lernenden faire Prüfungsgrundlagen bieten, ebnen wir den Weg zu einer zukunftsorientierten Bildung, die eigenverantwortliches Lernen und Chancengleichheit vereint.